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Leave your Mark – Tag 2: “Er schreibt Code, ich guck’ zu.” – Wir programmieren (fast jedenfalls)

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Von einem leuchtend blauen Himmel strahlt die Sonne über Darmstadt. Nach wenigen Gehminuten können wir sie sehen: direkt vor uns die glitzernden Glasfassaden des “Products and Innovation”-Centers der Telekom. Und genau da gehen wir jetzt rein, denn: wir haben eine Verabredung. Eine Verabredung mit einem Haus und einem Mann, der uns zeigen wird, wie man dieses Haus dazu bringt, dass es tut, was immer man will.

In einem Konferenzraum treffen wir Alexander von Below. Er ist Senior Engineer Mobile Solutions bei der Telekom und heute unser Workshopleiter. Es geht um Qivicon und niemand darf jemals erfahren, wie lange Sascha und ich geübt haben, bis wir das vor der Kamera in unserem Videotagebuch korrekt aussprechen können. Wir lassen die Sonne hinter uns, betreten das Bürogebäude, schließen den Workshopraum auf, richten unseren Livestream ein, warten auf die Teilnehmer und löchern derweil Alex mit Fragen.

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Was auch gut eine Frucht, ein Auto oder eine Messe für Designermöbel sein könnte, passt in Wahrheit in eine kleine Box, so groß wie ein Modem: Qivicon, die Plattform für “Home-Automation”, die intelligente Steuerung von Geräten wie Heizung, Waschmaschine, Kühlschrank, Lampen und allem, was man in einem Haus so braucht. Das sagt Alex und klingt ziemlich überzeugend, wenn er erklärt, dass es zum Beispiel bei der Nutzung regenerativer Energien zu Schwankungen bei der Einspeisung ins Netz kommt (es scheint eben einfach nicht immer gleich stark die Sonne) und es mit Qivicon in Zukunft möglich ist, auf diese Schwankungen zu reagieren – indem beispielsweise die Waschmaschine genau dann eingeschaltet wird, wenn gerade viel Strom eingespeist wird. Das klingt dann doch irgendwie ganz schön logisch.

Auch ziemlich logisch hört sich an, was Alex erzählt, als all unsere Teilnehmer eingetrudelt sind, sich vorgestellt haben und zu Beginn unseres Workshops darauf warten, was wir heute machen werden. Alex hat da schonmal was vorbereitet: er zeigt uns den softwareseitigen Aufbau von Qivicon, erklärt die Hintergründe der Implementierung, und dann machen wir uns ans Werk. In Xcode, einer Development-Oberfläche, erweitern wir die Code-Basis, die Alex schon für uns hinterlegt hat, und bauen nach und nach weitere Funktionen ein.

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In der Mittagspause erzählen mir die Teilnehmer, was sie sonst so machen, wenn sie nicht gerade, wie heute, für iOS entwickeln. Von Entwicklern über IT-Berater bis hin zu Projektmanagern ist alles dabei. Das ist spannend, da die Herangehensweisen an den Workshop grundverschieden sind. Da wären die beiden, die eigentlich programmieren können, aber sonst in anderen Programmiersprachen entwickeln, und sich nun mit Hilfe von Google und Alex einarbeiten frei nach dem Motto: einer schreibt Code, der andere sieht zu. Oder eine Teilnehmerin, die erzählt, dass sie Philosophie studiert hat und es spannend findet, das Ganze aus dieser Perspektive zu betrachten, da gerade Programmiersprachen wie Objective-C, in der wir heute entwickeln, Schemata und Strukturen innewohnen, die sich auch auf andere Bereiche sehr gut übertragen lassen (und umgekehrt – aus dem Leben lässt sich auch aufs Programmieren schließen). Ein anderer Teilnehmer ist gerade mit seinem Master-Studium fertig und will zukünftig an der Schnittstelle zwischen Entwicklung und Kunden arbeiten, an der Grenze zwischen diesen beiden ganz unterschiedlichen Welten.

Aber dann, Kaffeetassen nachgefüllt, wir programmieren weiter. Zugegeben: Sascha und ich programmieren schon lange nicht mehr. Wir hätten wohl einfach ein bisschen besser aufpassen müssen. Also setzen wir uns zu den Teilnehmern, schauen ihnen über die Schultern und freuen uns mit ihnen, als schließlich zum Abschluss des Tages ein erstes Ergebnis zu sehen ist: wir können den Stromverbrauch an einem Zwischenschalter “unseres” Qivicon-Hauses ablesen.

In einer langen Diskussion zum Ende unseres Workshops diskutieren wir lange, unter anderem über die Vor- und Nachteile von Qivicon. Rechnet sich das Qivicon-System überhaupt, und wenn ja, ab welchem Punkt? Ist es für Mieter oder Eigentümer besser geeignet? Sieht die Hardware gut aus oder eher nicht? Und wie sicher ist all das, und wie ist der Stand in Bezug auf Datenschutz? Bei Qivicon, das erst seit ganz kurzer Zeit auf dem Markt ist, ist es wohl wie bei jedem neuen System: es braucht noch ein wenig Zeit, bis alles wirklich ausgereift ist, und mit Sicherheit wird sich all das in den nächsten Jahren noch einmal deutlich weiterentwickeln. Selbst Alex gibt zu, dass das System seine Grenzen hat: “Ganz ehrlich: wenn ich im Urlaub auf Bali bin, dann will ich nicht, dass mein Qivicon mir meldet, wenn zuhause mein Haus abbrennt. Dann will ich hoffen, dass sich dort jemand darum kümmert, und, bis ich davon erfahre, wenigstens noch einen schönen Urlaub haben.” Lachen und breite Zustimmung bei allen und zum Abschluss eine dicke Runde Applaus für Alex. Für Sascha und mich gibt es noch einige Rückfragen der Teilnehmer zu den nächsten Workshops, wir sammeln noch spontane Anmeldungen ein dann packen wir den Livestream ein und fahren vollgepackt mit neuen Infos so langsam ins Hotel. Falls Du spontan noch bei einem unserer Workshops vorbeischauen möchtest: schau mal hier rein, wir sind bestimmt bald in Deiner Nähe und freuen uns sehr, Dich kennenzulernen!

Das Fazit Tag 2: es war toll. Wir sind zwar immer noch keine Programmier-Genies, aber wir haben tolle Leute kennengelernt und erfahren, wie man einen Button in einer iPhone-App setzt. Ganz ehrlich: ich bin ziemlich begeistert, vor allem, weil so viele Teilnehmer mit ganz unterschiedlichen Werdegängen und Wünschen für ihre berufliche Zukunft da waren. Und die Herbstsonne, die wir nur von einem Konferenzraum aus gesehen haben? Die gibt es ja hoffentlich morgen auch noch. Denn morgen, da fahren wir nach Frankfurt. Wir freuen uns schon sehr!

Und auch heute wieder: “Das Tour-Outfit des Tages” – präsentiert von Marco:

Marco Baldauf

Zum Tour-Tagebuch:

http://www.youtube.com/watch?v=6vrSG4qHWuo


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